Großwärmepumpen sind ein zentraler Baustein für die Transformation des Energie- und Wärmesektors. Sie ermöglichen es, lokal verfügbare, regenerative Wärmequellen effizient im großen Maßstab zu nutzen – besonders in urbanen Räumen, Gewerbegebieten und größeren Wohnquartieren. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung, stärken die Versorgungssicherheit und bieten notwendige Flexibilität für das Energiesystem der Zukunft. Aber auch für die industrielle Transformation haben Wärmepumpen eine große Bedeutung, um Verfahrensprozessen klimaneutrale Wärme bereit zu stellen zu können.
Mit dem Ausbau dieser Technologie sind auch NEUE Anforderungen an die Planung, Genehmigung und Betrieb zu berücksichtigen. Für die Errichtung und den Betrieb sind in Deutschland verschiedene gesetzliche Vorgaben zu beachten. Dazu gehören insbesondere das Wasserhaushaltsgesetz, das Bundes-Immissionsschutzgesetz, das Baurecht, Naturschutzrecht und andere Vorgaben, die mitunter auch durch europäische Regelungen ergänzt werden. Je nach Standort, Leistung und Ausführung der Anlage sind unterschiedliche Antrags- und Nachweisverfahren erforderlich. In industriellen Anwendungen kann zudem die Störfall-Verordnung (12. BImSchV) relevant werden – wenn größere Mengen gefährlicher Stoffe wie Ammoniak zum Einsatz kommen. In solchen Fällen müssen konkrete Achtungsabstände eingehalten und entsprechende Risikobewertungen durchgeführt werden.
Besonders große Herausforderungen sind aktuell im Wasserrecht zu lösen, da neue umweltrechtliche Fragen zu beantworten sind, für die es aktuell noch keine abschließenden Hilfestellungen für Antragsteller, Gutachter und Behörden vorliegt. Der im Rohentwurf verbreitete LAWA „Leitfaden für eine ökologisch verträgliche Nutzung von Gewässern zur Wärmegewinnung“ greift viele Fragen auf und bietet auch Antworten, die allerdings mitunter kritisch betrachtet werden. Hierzu gilt es zeitnah Lösungen zu finden, damit aktuell laufende und geplante Zulassungsverfahren zeitnah bearbeitet und abgeschlossen werden können.
Am ersten Veranstaltungstag stehen technische und rechtliche Grundlagen im Fokus. Expertinnen und Experten informieren über aktuelle Technologien und die gesetzlichen Rahmenbedingungen. Der zweite Tag widmet sich der praktischen Umsetzung und den Best Practices. Erfolgreiche Projekte werden vorgestellt, und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die Möglichkeit, sich intensiv mit Fachkollegen/-innen auszutauschen und von deren Erfahrungen zu profitieren.