Stickstoff ist ein wichtiger Pflanzennährstoff, der aber in nährstoffarmen Lebensräumen zu negativen Veränderungen der Vegetation führen kann. Daher können Stickstoff-Emissionen aus Tierhaltungsanlagen, aus Kraftwerken oder anderen Verbrennungsanlagen sowie dem Verkehr zu erheblichen Beeinträchtigungen von empfindlichen Lebensräumen führen. Die strengen EU-rechtlichen Vorgaben zum Habitatschutz (FFH-Richtlinie) stellen Planer, Vorhabenträger und den behördlichen Vollzug gerade in Bezug auf diesen Wirkfaktor vor große Herausforderungen. Mögliche Beeinträchtigungen von FFH-Gebieten infolge von Stickstoffdepositionen sind in den Planungs- und Genehmigungsverfahren im Rahmen einer FFH-Verträglichkeitsprüfung (FFH-VP) differenziert zu ermitteln und zu beurteilen. Vergleichbares gilt für gesetzlich geschützte Biotope.
Angesichts der komplexen fachlichen und rechtlichen Anforderungen an die notwendigen Naturschutz-Prüfungen von Stickstoff-Emissionen haben die Bund-/Länderarbeitsgemeinschaften Immissionsschutz (LAI) und Naturschutz (LANA) in 2019 einen Leitfaden zur FFH-VP von Stickstoffeinträgen für BImSchG-Anlagen veröffentlicht („LAI/LANA-Leitfaden“). Dieser basiert auf einem entsprechenden Papier für Straßenbauvorhaben („FGSV-Leitfaden“) sowie auf einem Forschungsprojekt zur Bewertung von straßenverkehrsbedingten Nährstoffeinträgen („BASt-Leitfaden“).
In der Veranstaltung werden die bundesweiten Leitfäden sowie die aktuell geltende Rechtsprechung der Verwaltungsgerichte zum Thema „Stickstoff-Emissionen und Naturschutz“ vorgestellt und vertieft erörtert. Ziel ist es, für die Thematik zu sensibilisieren und für die Planungs- und Genehmigungspraxis konkrete, rechtssichere Lösungsvorschläge vorzustellen. Darüber hinaus bietet sich die Gelegenheit für einen intensiven Erfahrungsaustausch zum praktikablen Umgang mit den fachlichen und rechtlichen Anforderungen.
Naturschutz-Prüfungen von Stickstoff-Emissionen
Seminar zu wichtigen Regelungen zum Naturschutz und deren Anwendung in Planungs- und Genehmigungsverfahren
Beschreibung
Beschreibung
Zielgruppe
Zielgruppe
Planungs- und Genehmigungsbehörden, Naturschutzbehörden und andere Fachbehörden, Ingenieur- und Planungsbüros, sowie Vertreter/-innen aus Industrie und Wirtschaft.
Themen/Programm
Themen/Programm
FFH-Verträglichkeit und "Stickstoff-Problematik"
Ablauf und Inhalte einer FFH-VP/ Einbindung in Planungs- und Zulassungsverfahren
Das Konzept der Critical loads (CL), Stickstoffempfindliche FFH-Lebensräume
Grundsätze und Daten zu Vorbelastung/ Hintergrundbelastung
Abschneidemethodik, Irrelevanzschwellen und Bagatellschwellen
Vorgehen bei der Abgrenzung des Einwirkungsbereiches
Modellierung von Ausbreitungsrechnungen
Erheblichkeitsprognose, Summationsprüfung
Konzeption geeigneter Schadensbegrenzungsmaßnahmen
Gesetzlicher Biotopschutz und "Stickstoff-Problematik"
Anwendung von Arbeitshilfen/ Fachinformationssystemen des Landes NRW
Dozenten/Dozentinnen
Dozenten/Dozentinnen
- Dr. Stefan Balla, Prokurist, FROELICH & SPORBECK GmbH & Co. KG, Bochum
- Dr. Ernst-Friedrich Kiel, Referatsleiter, Referat III-4 „Biodiversitätsstrategie, Artenschutz, Habitatschutz, Vertragsnaturschutz“, Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
Preise
Preise
| Präsenz-Teilnahme | |
|---|---|
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Regulär*
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540,00 €
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Verbandsmitglieder*
AAV, BDE, BDG, BVB, BWK, DGAW, DVGW, DWA, EdDE, InwesD, ITAD, ITVA, VDRK, vero, VKS im VKU, WFZruhr
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490,00 €
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Bezirksregierungen und LANUK NRW*
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325,00 €
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Kommunale Umweltverwaltung NRW
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95,00 €
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Sonstige Behörden in/außerhalb NRW*
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325,00 €
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*zzgl. gesetzl. MwSt. auf MwSt.-pflichtige Leistungen
Im Preis enthalten
Im Teilnahmepreis sind jeweils seminargebundene Unterlagen und bei Präsenzveranstaltungen das Mittagsbuffet sowie Erfrischungsgetränke enthalten.